Forio u
Ambulantes Behandlungsangebot für Menschen mit Lern- und geistigen Behinderungen und grenzverletzendem Verhalten
Die forio U-Programme sind Behandlungsmethoden und -techniken, die forio spezifisch für Menschen mit Lern- und geistigen Behinderungen entwickelt hat. U bezeichnet die kognitive Beeinträchtigung, U80 die Lernbehinderung mit einem IQ unter 80, U60 die geistige Behinderung.
Die Konzeption dieser Angebote basiert auf der Vernetzung der Fachdisziplinen Heilpädagogik, Psychologie, Psychiatrie und Forensik und finden seit Jahren internationale Beachtung. Die modular aufgebauten Programme sind für Jugendliche wie für Erwachsene geeignet.
Behandlungsprogramm
Das modular aufgebaute Programm ist für Jugendliche und Erwachsene konzipiert und nimmt Rücksicht auf die besonderen kognitiven und sozialen Bedürfnisse dieser Menschen, sowie auf ihr Lebensumfeld. Ziel der ambulanten Behandlung ist eine Verhinderung erneuter Übergriffe sowie eine nachhaltige Entwicklung einer gesunden Sexualität und Lebensqualität.
Durch die langfristigen und mit dem Alltag eng vernetzten Behandlungsansätze zielen diese Angebote in Form heilpädagogischer Selbstmanagement- Trainings nicht zuletzt auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Teilnehmenden. forio hat spezifische Behandlungsmethoden und -techniken entwickelt, die internationale Beachtung finden.
Weitere, entsprechend angepasst gestaltete Angebote bestehen für Menschen mit deutlichen geistigen Behinderungen.
Indikation und Rahmenbedingungen
Die Zuweisung und der Auftrag zur Behandlung erfolgt durch eine institutionelle Einrichtung oder behördliche Stelle (KESB, Gerichte) und stellt den verbindlichen Rahmen sicher.
Grundsätzlich geht der Behandlung eine Abklärungsphase voraus, in welcher im Sinne eines heilpädagogisch-psychologischen Gutachtens die Indikation zur Teilnahme an einer Gruppentherapie beschrieben und die Zielsetzung der empfohlenen Massnahmen formuliert werden. Danach wird zwischen dem jeweiligen Klienten, dessen Bezugssystem, der Auftrag gebenden Instanz und forio eine schriftliche Behandlungsvereinbarung geschlossen. Sie umfasst die Grundregeln der Therapie und zeigt die Konsequenzen bei deren Missachtung auf, wie beispielsweise eine Meldung an die Behörden. Die Teilnehmenden müssen ambulant behandelbar sein. Erforderlich sind minimale verbale Fertigkeiten.
Die Indikation und Zulassung zur Behandlung wird in Vorgesprächen geklärt, in einer schriftlichen Behandlungsvereinbarung werden die generellen und die individuellen Ziele festgelegt Die ambulante Behandlung erfolgt in Gruppen mit 4 Gruppenteilnehmern. Sie werden von zwei erfahrenen Therapeuten geleitet, einer Frau und einem Mann. Ein Behandlungszyklus umfasst 60 bis 80 Sitzungen und dauert etwa zwei Jahre, über das Ende der Behandlung entscheidet die auftragserteilende Behörde. Anschliessend erfolgt auf der Grundlage des Behandlungsverlaufs eine Risikobeurteilung, auf der Empfehlung für die Nachsorge beruhen.
Vernetzung, Transfer und Nachsorge
Über den Behandlungsablauf und die Fortschritte in der Therapie werden sowohl die auftragserteilende Behörde als auch die betreuende Institution regelmässig orientiert. Die betreuenden Institutionen werden eng in die Behandlung eingebunden, insbesondere im Bereich des Risikomanagements.
Die integrale Nachsorge setzt sich aus regelmässigen Kontrollsitzungen in individuellem Rhythmus zusammen. Die betreuenden Institutionen und die zuweisende Stelle sowie allenfalls die Inhaber der elterlichen Sorge sind als wichtige Partner an der Nachsorge beteiligt. Indikation und Rahmenbedingungen
Kooperationen, Teamcoachings & Inhouse-Angebot
Bei der Behandlung von lern- und geistig behinderten Sexualstraftätern bietet forio Institutionen, in denen Menschen mit Beeinträchtigungen leben und arbeiten, eine vernetzte Fachzusammenarbeit an. Dazu gehören Beratungen, Fallbesprechungen, Teamcoaching, Supervision, Risikoeinschätzungen, Organisation und Durchführung von Inhouse-Gruppen und Mitarbeiterschulungen.
Wir bieten in enger Kooperation mit den Institutionen nebst Kooperationen bei der Behandlung von lern- und geistig behinderten Menschen, die in sexueller Hinsicht oder auch generell Grenzen verletzen, auch die Organisation und Durchführung von Inhouse-Gruppen an; das heißt, dass die Therapiegruppe innerhalb der Einrichtung stattfindet und gemeinsam von einer Fachpersonen des forio und einer internen Person durchgeführt wird.
Mit der Schaffung interner Angebote setzen Einrichtungen zwei wichtige Zeichen. Einerseits werden die Mitarbeitenden in ihrer professionellen Haltungsarbeit gestärkt, andererseits profitieren gefährdete Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene von effizienten und wirksamen Angeboten.
Deren nachhaltige Wirkung und der Transfer in Ihren pädagogischen Institutionsalltag zieht eine Verbesserung des gesamten Klimas und des Umgangs mit grenzverletzendem Verhalten nach sich. Inhouse-Gruppen bewirken auf unterschiedlichen Ebenen eine nachhaltige Veränderung der Haltung und des Umgangs untereinander zu einer präventiv wirksamen und respektvollen Kultur des Miteinanders in einer klaren und Orientierung vermittelnden Struktur.